Mit der mb WorkSuite 2023 bringt ViCADo mit dem neuen Bauteil „Holz-Ständerwand“ ein Werkzeug zur Planung von Tragwerken in Holz-Ständerbauweise mit. Dank des mehrschaligen Aufbaus und der bauteilorientierten Gestaltung der Rahmenkonstruktion ermöglicht dies eine detaillierte Planung, Darstellung und Auswertung des Wandaufbaus. Für die Detailplanung der Eckausbildungen können verschiedene Optionen genutzt werden. Zum einen kann die Schicht der Rahmenkonstruktion über die Hooks der Wand für die gewünschte Ausbildung verlängert oder verkürzt werden. Darüber hinaus können die Randrippen mit einem Abstand zum Stirnende ausgestattet und auch weitere, zusätzliche vertikale Rippen automatisiert erzeugt werden.

Für eine möglichst effiziente Ausführung werden häufig Bauteile zu Gruppen zusammengefasst, in denen das am höchsten beanspruchte Bauteil bemessen wird. Besonders oft wird dieses Vorgehen bei Stützen in einem Geschoss gewählt. Die Stütze mit der höchsten Belastung wird bemessen und alle weiteren Stützen werden baugleich ausgeführt. Über die Auswahl des gewünschten Zielwertes, wie z.B. die maximale vertikale Stützenbelastung, bestimmt der Struktur­Editor das maßgebende Stützen-Bauteil und bietet dies der BauStatik zur stellvertretenden Bemessung an.

Eine weitere hilfreiche Möglichkeit bringt die mb WorkSuite 2023 in die BauStatik. Über eine Liste von Variablen können die Positionsplandaten im Rahmen der Positionsbeschreibung verwendet werden. Somit wird es möglich, in der Überschrift der Position z.B. die Querschnittsabmessungen zu verwenden. Die Liste der möglichen Variablen umfasst z.B. die folgenden Informationen: Ausnutzung, Material, und Querschnitt.

Für Holzbau-Projekte die komplett aus Holz-Ständerwänden aufgebaut werden, müssen diese auch die Aussteifung des Tragwerks übernehmen. Es wird somit erforderlich, den Aufbau der Wand entsprechend steif, durch die Wahl entsprechender Beplankungen und Verbindungsmittel, auszubilden. Durch den Nachweis der Labilität, der für jedes Wandbauteil aufgeführt wird, erfolgt die Beurteilung der Aussteifung. Der Zuwachs bei den Aussteifungsmomenten, von der Berechnung nach Theorie I. Ordnung zur Berechnung nach Theorie II. Ordnung, ist auf maximal 10 % zu begrenzen. Trifft dies für alle Wände zu, gilt der Nachweis der Labilität als erfüllt.

Eine zusätzliche wichtige und hilfreiche Erweiterung bietet der Biegedrillknicknachweis. Hier können alle nachweisrelevanten Parameter zur Beurteilung der Schnittgrößenverläufe automatisiert durch EuroSta.stahl bestimmt werden. Zugrunde gelegt wird hierzu, passend zur Nachweissteuerung, der Verlauf der Schnittgrößen je Bauteil-Position. Alternativ bietet die Nachweissteuerung die manuelle Eingabe der Parameter, um individuell Einfluss auf den Nachweis zu nehmen.

Die Planung der Schlitze und Durchbrüche in einem Tragwerk erfolgt in der Regel im Rahmen der Ausführungsplanung (LPH 5). Die besondere Herausforderung bei dieser Planungsaufgabe ist das Zusammenspiel unterschiedlicher Fachplaner. Damit die Durchbrüche die Standsicherheit einzelner Bauteile oder des kompletten Gebäudes nicht beeinträchtigen, ist der Tragwerksplaner in diese Planung miteinzubeziehen. Eine weitere involvierte Fachplanung wäre z.B. der Brandschutz. Auch hier sind die einzelnen Durchbrüche zu bewerten.

Die mb WorkSuite 2023 bietet die Möglichkeit, alle Anwendungen alternativ auch im dunklen Modus (in Englisch „dark mode“) anzuzeigen und zu verwenden. Die Steuerung hierfür erfolgt im ProjektManager. Über die Rubrik „Einstellungen“ wird der Dialog „Konfiguration“ erreicht. Hier kann für die Oberfläche der mb WorkSuite zwischen drei Optionen gewählt werden.